Versoffene Jungfern
Versoffene Jungfern? Wer kennt`s? Versoffene Jungfern das ist Resteverwertung de luxe. Falls Ihr auch noch alte Brötchen vom Vortag übrig habt und vielleicht noch etwas Weißwein, dann hab ich da ein Rezept für Euch.
Allen die noch nie von „Versoffenen Jungfern“ gehört haben und dabei an alkoholisierte Jungfrauen denken, sei gesagt, dass es sich dabei um in Weißwein oder Most eingelegte Brötchen vom Vortag handelt. Diese werden in einem Pfannkuchenteig knusprig ausgebraten. Dazu serviert man eine Vanillesoße oder auch eine Weinschaumcreme.
Woher stammt das Rezept?
Eigentlich dachte ich ja dieses Rezept kommt aus dem Schwarzwald. Wie ich aber bei meiner Recherche erfahren habe, reklamieren die Franken das Rezept für sich. Es sei ihnen gegönnt. Darum will ich mich mit ihnen gar nicht streiten, dazu ist das Rezept viel zu lecker. Aber ich kann Euch sagen, dass jede Region das Rezept anders zubereitet. Wir im Schwarzwald nehmen überwiegend Apfelmost zum Einweichen der Brötchen und die Franken Weiß- oder Rotwein. Und bei ihnen kommt der Wein als Soße dann noch auf dem Teller dazu. Unsere Jungfern servieren wir gerne mit Zucker und Zimt. Dazu gibt es noch eine Vanillesoße und ein Zwetschgenkompott. Ich finde leckerer kann man alte Brötchen nicht verwerten.
Doch woher kommt der Name eigentlich? woher das „versoffene“ kommt ist klar, die Brötchen werden ja komplett im Wein „ertränkt“. Die Jungfern gehen vermutlich auf den weißen und daher jungfräulichen Teig zurück. Auf jeden Fall könnt Ihr Euch sicher sein, dass dieses Dessert für Gesprächsstoff sorgt und alle es probieren wollen. Sollten bei Euch Kinder mit essen könnt Ihr Alternativ die Brötchen auch in Apfelsaft einlegen.
Versoffene Jungfern
Zutaten für 4 Personen:
- 3 Brötchen vom Vortag
- 1/4 Liter Apfelmost oder Weißwein
- 75 g Mehl
- 1/8 Liter Milch
- 2 Eier
20 g Zucker - Abrieb einer 1/2 Zitrone
- Öl oder Fett zum Ausbacken
- Puderzucker zum Verzieren
Für die Vanillesoße braucht Ihr:
- 300 ml Milch
- 1 Ei
- Mark einer halben Vanilleschote
- 20 g Speisstärke
- 20 g Zucker
Für das Zwetschgenkompott braucht Ihr:
- 100 g Zwetschgen
- 100 ml Wasser
- 1 EL Zucker
- 1 gestrichener TL Speisestärke
- 1 Zimtstange
Und so macht Ihr die versoffenen Jungfern:
- Brötchen in jeweils in 6 gleiche Stücke schneiden und für ca. 2 Stunden im Most oder Weißwein einlegen (die Flüssigkeit sollte vollständig aufgesogen sein)
- Für den Pfannkuchenteig Mehl, Milch, Eier, Zucker und Zitronenabrieb verrühren.
- Fett in einem großen Topf oder in einer Fritteuse erhitzen. Nun die Brötchen im Pfannkuchenteig wälzen bis sie vollständig von Teig ummantelt sind und nach und nach im heißen Fett goldgelb ausbacken. Mit einem Schaumlöffel aus dem Topf nehmen und auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen.
So macht Ihr die Vanillesoße:
- In einem Topf 200 ml Milch mit Zucker und dem Vanillemark zum Kochen bringen.
- Zwischenzeitlich 100 ml Milch mit Speisestärke anrühren, in die kochende Milch geben und kurz aufkochen lassen.
- Den Topf vom Herd nehmen und das Ei unterrühren bis eine sämige Vanillesoße entsteht.
So macht Ihr das Zwetschgenkompott:
- Zwetschgen waschen, halbieren und entsteinen.
- Wasser mit der Speisestärke anrühren und mit dem Zucker, den Zwetschgen und der Zimtstange zu Kochen bringen.
- Zwetschgen etwa 10 Minuten einköcheln lassen und dann mit den Jungfern und der Vanillesoße anrichten.
Ihr könnt die Jungfern als Dessert servieren oder auch mal zum Kaffee. Ich bin gespannt wie Ihr diesen Nachtisch findet. Vor zwei Jahren hab ich Euch ein Rezept für Schnelle Ofenschlupfer vorgestellt. Das kam bei Euch so gut an und wurde eines der beliebtesten Rezepte auf meinem Blog. Also künftig habt Ihr dann sogar zwei leckere Ideen, wie Ihr alte Brötchen verwenden könnt. Habt alle einen schönen Sonntag, liebe Grüße Silke