Badischer Kirschplotzer
Letzte Woche habe ich von meiner Schwägerin eine ganze Schüssel voller leckerer, saftiger Kirschen geschenkt bekommen. Und quasi sofort hatte ich eine Idee was ich aus diesen Kirschen mache. Ein traditionelles Rezept mit Kirschen fehlt hier auf meinem Blog nämlich noch, ein Badischer Kirschplotzer.
Woher kommt der Name „Kirschplotzer“?
Für alle die es nicht wissen, der Kirschplotzer hat hier im Badischen eine lange Tradition. Bei uns werden ja schon lange Süß- und Sauerkirschen angebaut. Natürlich gibt es bei der Ernte auch immer Kirschen die runterfallen und „aufplotzen“ (aufplatzen). Und genau diese Kirschen plotzen dann unentsteint in diesen leckeren Auflauf. Das gehört so, sonst ist es kein richtiger Plotzer. Gegessen wird er bei uns als süße Hauptspeise nach einer Suppe oder einem Salat. Mit ganz viel Vanillesoße dazu.
Woraus besteht der Kirschplotzer?
Für den Kirschplotzer gibt es ganz viele Rezepte. Jede Familie hat ihr eigenes Rezept. Manche backen ihn mit Zwieback und Semmelbrösel, ich kenne das Rezept aber mit alten „Wecken“. Alte Wecken=Brötchen vom Vortag können dazu prima verwendet werden. Hier wird nichts weggeworfen, auch Brotreste eignen sich dafür. Dann gibt es die Varianten mit Schokolade und Kirschwasser, dass Ihr natürlich weglasst wenn Kinder mitessen. Genießen könnt Ihr den Auflauf warm oder kalt. Mittlerweile wird er auch meisten als Kuchen am Nachmittag serviert.
Wie heißt der Kirschplotzer in anderen Gegenden?
Andere Gegend, anderer Name. Bei uns bekannt als Kirschplotzer, in der Pfalz heißt er Kerscheplotzer und in anderen Gegenden Kirschmichel. Eins haben aber alle Rezepte gemeinsam die Kirschen kommen mit Stein in den Teig. Entsteinte Kirschen geben zu viel Saft ab und der Kuchen würde eine ganz andere Konsistenz bekommen. Auch könnte man dann keinen Kirschkönig küren. Zum Kirschkönig wird nämlich der, der am meisten Kirschensteine am Tellerrand liegen hat.
Badischer Kirschplotzer
Zutaten:
- 6 Brötchen vom Vortag
- 125 g Butter
- 125 g Zucker
- 125 Haselnüsse
- 100 g Raspel Schokolade
- 3 Eier
- 1 EL Zimt
- 1 Messerspitze gemahlene Nelken
- 2 EL Kirschwasser (optional)
- 700 g frische Kirschen
Zubereitung:
- Backofen auf 180° Grad vorheizen. Und Eure Backform (28 cm) einfetten.
- Kirschen waschen und putzen (Nicht entsteinen!)
- Brötchen in kaltem Wasser einweichen, anschließend das Wasser ausdrücken und die Brötchen zu einer glatten Masse verrühren.
- Eier trennen. Butter und Zucker schaumig rühren und nach und nach die Eigelbe dazugeben bis eine cremige Masse entstanden ist.
- Nun das Eiweiß mit dem Handrührgerät oder der Küchenmaschine steif schlagen.
- Zur Eimasse gebt Ihr jetzt die Gewürze, die verrührten Brötchen, Haselnüsse, Raspel Schokolade und das Kirschwasser. Kirschen vorsichtig ebenfalls unterrühren.
- Zum Schluss mit einem Schneebesen das steifgeschlagene Eiweiß unterheben und den Teig in die Springform füllen
- Bei 180° Grad ca. 60 Minuten backen.
- Kirschplotzer lauwarm oder kalt genießen. Evtl. mit Puderzucker bestäuben und mit Vanillesoße servieren.
Also ermittelt doch mal wieder den Kirschkönig. Ich wünsche Euch viel Spaß bei Kirschkernspucken und einen schönen Sonntag. Bis nächste Woche Eure Silke
Ihr habt noch mehr Lust auf Kirschen? Dann schaut mal hier:
Und hier noch ein Bild für Euer Pinterest Board:
Oh, hört sich interessant an das war bestimmt sehr fein und dazu kann man die Restlichen Brötchen oder Brot verwerten. Interessant! Wer war bei euch der Kirschkern-König?
Ja das ist ein tolles Rezept um Brotreste zu verwerten. Tatsächlich war ich der Kirschkern-König und musste auch nicht abwaschen!